Der Gasthof "Zum Stift" änderte öfter den Namen, wurde ursprünglich "Engelwirtschaft", "Unterwirt" und später "Haberbosch" genannt.
Schon am 30. Juni 1964 besaß die Wirth- und Tafernwirtschaft Christoph Riss, zählte zum Kloster 8 fl. für Auf- und Abfahrt jährlich 1 fl. 30x Tafernwirth.
Dafür war er berechtigt, Wein, Bier und Meth auszuschenken, außerdem Gast setzen, verfplegen, Metzgern, Krämer und Hucker (Krämerei).
Diese Recht stammt aus dem Jahr 1475. Das öffentliche Gasthaus "Zum Engel" in Medligen wurde 1758 erbaut - diese Jahreszahl in der Stubentür und Haustür und die Initialien J.R. lassen auf den Erbauer Johannes Riss schliessen.
Hier kehrte 1770 auch der bayrische Hiasl (Mattheus Klostermair von Kissing) ein, nachdem er vorher 250 Gulden vom Kloster erpresst hatte.
Die Zeichen 17+C+M+B+58 "Christus Mansionem Benedictat" in der Haustüre bedeuten: "Christus segne dieses Haus". Christliche Symbole wurden damals noch als Bekenntnis zum Glauben angesehen.
Der Erbe Johannes Georgius Riss wurde am 11. Februar 1773 als Sohn des Johannes Riss (Caupönis=Wirt) und Anna Maria geboren.
Im 18. und 19. Jahrhundert wechselte das Gasthaus "Zum Engel" mehrmals den Besitzer. Der aus Langenenslingen bei Sigmaringen stammende Hermann Haberbosch kaufte im Jahre 1897 die Wirtschaft, sein Sohn Willhelm verheiratete sich mit Elisabeth Wörnhör von Untermedlingen und bewirtschaftete von 1926 bis 1965 das Gasthaus, das zwischenzeitlich als "Haberbosch" genannt wurde. In der Folgezeit war das traditionelle Gasthaus eine Pachtwirtschaft.
Zusammen mit dem ab dem Jahre 1987 renovierten Klosterkomplex, dem "Stift Tepl Obermedligen" sollte sich das historische Haus eine neue Ära erleben. In dem von der Diözese Augsburg übernommennem im "Haberbosch-Haus" eröffnete die Ordensgemeinschaft der Prämonstratenser am 31. Juli 1994 das Haus der Begegnung. Gleichzeitig konnte der neu gestaltete Klostergarten mit Pavallion seiner Bestimmung übergeben werden.
Doch die Freude über den gelungenen Umbau währte nicht lange. Nach dem überstürzten Auszug der Mönche im Jahre 1995 trennte sich die Diözese vom "Gasthof zum "Stift" und verkauft 1998 das Haus an die Familie Diepold.